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Klonen von Nutztieren für den Verzehr

Nachfolgende Stellungnahme hat PAKT im Rahmen einer Umfrage der Europäischen Union abgegeben.

 

Nachdem kürzlich in den USA das Fleisch geklonter Rinder und Schweine und deren Nachkommen für den Markt zugelassen wurde (sogar, ohne eine Kennzeichnung zu verlangen) und mit einer weiteren Entwicklung dieser Art schwerwiegendsten Tiermissbrauchs zu rechnen ist, auch mit einem Übergreifen auf Europa, stellt sich die Aufgabe rechtzeitiger Stellungnahme und Abwehr.

Bereits zwei Gutachten liegen in Europa vor: Das der Lebensmittelsicherheitsbehörde der EU (EFSA) und das der Europäischen Gruppe der EU-Kommission für Ethik in der Wissenschaft und in den neuen Technologien: Die erste hat das Fleisch von geklonten Rindern, Schweinen und Ziegen bezüglich der menschlichen Ernährung für unbedenklich erklärt; die Ethik-Kommission hingegen stellte fest, es gebe noch keine überzeugenden Argumente für die Zulassung von Produkten geklonter Tiere (Fleisch und Milch) zur Nahrungsherstellung, vielmehr seien ethische Zweifel gegen das Klonen überhaupt angesichts der auffälligen Gesundheitsprobleme der Tiere angebracht.

Die Frage, ob das Fleisch und die Milch geklonter Tiere gesundheitlich bedenklich sind oder nicht, halten wir für nachrangig. Bestimmend ist, dass unbestritten der Tierschutz von vornherein außer Acht gelassen wird: Das Vorhaben bedeutet die Inanspruchnahme weiterer unzähliger Tierversuche zur vermeintlichen Verbesserung der Klonverfahren, denn bisher überlebten 95-99,5 % der Tiere ihre Geburt nicht; Erkrankungsrate und frühere Sterblichkeit der Überlebenden sind wesentlich höher. Zwei von zehn Klonversuchen bei Rindern endeten mit missgebildeten Kälbern, die kurz nach der Geburt starben.

Auch wenn die kranken geklonten Tiere aussortiert werden und nicht in den Handel gelangen, verbietet sich diese nur als pervers zu bezeichnende Prozedur angesichts der höheren Erkrankungsrate sowohl der Ersatz-Muttertiere wie der Nachkommen und der genetischen Verarmung der Zuchtlinien im Ergebnis einer Ausweitung der Klon-Techniken.

Angesichts der Haltung von 1,4 Milliarden Rindern auf der Erde, die den größten Teil der Anbauflächen beanspruchen, und der beträchtlichen klimaschädlichen Auswirkungen durch Methan und Gülle kommt es vielmehr darauf an, Viehhaltung und Fleischverzehr überhaupt zu senken, auch aus tierethischen und gesundheitlichen Gründen und der Bekämpfung des Welthungers. Denn das Vieh der Reichen frisst das Brot der Armen.

Im Mai oder Juni 2008 wird die EU-Kommission eine Entscheidung über ihr Vorgehen treffen. Sie sollte mit einer breiten und nachdrücklichen Ablehnung jeglichen Tier-Klonens konfrontiert werden.

 

Der Vorstand des Politischen Arbeitskreises für Tierrechte in Europa PAKT e.V.
Düsseldorf, 29.01.2008

 

 

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